Die Situation unseres Heimatplaneten “kritisch” zu nennen, ist schon ein Euphemismus. Der Stress, den wir als (post)rationale Menschen in dieser Situation haben, ist groß. Die Sehnsucht nach einer Lösung hirnzermürbend. Der Frust, weil es scheinbar nicht zu schaffen ist, läßt uns verzweifeln oder in Ablenkung sinken. Das alte Spiel - es ist auch in uns.
Komplexe Probleme und Situationen können nicht gelöst oder verändert werden von der Bewußtseinsebene aus und mit den Werkzeugen, die sie hervorgebracht haben. Wir müssen also die Ebene wechseln. Wir starten aus einer tiefen Identifizierung mit dem Rationalen und der Separation. Wir fühlen uns getrennt- vom anderen, von der Natur, vom Leben. Wir bewegen uns in Richtung Verbundensein - eine Kraft, die Teil des Lebens ist. Unser denkendes Ich ist in Relation dazu eine schlichte App. Ein winzig kleiner Teil einer kosmischen Intelligenz, sehr nützlich, sehr potent, designed von ihr, gespeist von ihr. Es kann unterscheiden. Differenzieren. Trennen. Wir verdanken ihm sehr viel. Das Denken ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass wir uns damit identifizieren. Wir glauben, den Schlüssel zu allen Lösungen genau dort zu finden. Wir leben in dieser kleinen App. Und fühlen uns deshalb getrennt und separiert..Dieses Getrenntsein ist die Bewußtseinsebene, die uns bis in die Zellen hinein vertraut ist. Sie ist die Situation. Sie hat Großes hervorgebracht und auch eine Pathologie, die nun bedrohliche Ausmaße erreicht. Sie hat unsere Probleme kreiert. Innen und außen. Sie kann daher nicht die Lösung kreieren.
Verbunden sein.
Von dort ist es zu erahnen. Es sind die gleichen Wege wie in der integralen Psychotherapie: In Kontakt sein mit der Verzweiflung und dem Schmerz. Das Reale anerkennen. Alte Muster der Separation wahrnehmen- und wieder ziehen lassen. Wieder und wieder. Geduldig. Freundlich. Mich damit entspannen, dass ich es nicht weiß. In Verbindung sein mit dem Schönen, das mich umgibt. Mit der Natur, mit allem, was Lebendig ist. In Verbindung sein mit dem Moment hier und jetzt- wo das Leben alle Zutaten für die Lösung bereithält. Lauschen, nach Innen, auf all das, was in mir geschieht. Ohne Urteile- das Neue ist jenseits von Richtig und Falsch. Und ja- unser Mentales dreht durch, wenn es damit in Kontakt kommt - und will schnell weg da, hinein in das Altbekannte. Doch wenn wir tiefer gehen, können wir einen Geschmack bekommen von der umfassenderen Wirklichkeit Es ist wie ein kosmisches Ok, das die Polarität des Getrennseins umfasst. Es ist sanft und erlösend. Von dort aus kann ich sein - und handeln! Kannst Du es spüren, jetzt?
Kommentar schreiben