Therapie-Angebot

Trauerbegleitung - Hilfe, um einen Verlust zu bewältigen

Trauernde sind Held:innen
Trauernde sind Held:innen

Trauernde sind Heldinn:en

Jeder Trauernde ist ein Held,
dem unsäglich viel zugemutet wird:
in einer total veränderter Innen- und Außenwelt
muss er Übermenschliches leisten.

Die Zeit der Tauer ist mehr als ein Aufenthalt in einem
fremden Land - sie ist eine Reise in eine fremde Welt,
und der Trauernde lernt kennen, 
dass Sprache von der Erlebniswelt des Fühlens
weit entfernt ist!

Sich mit dieser fremden Welt - innen und außen -
vertraut zu machen, ist der Trauerprozess.
Wenn der trauernde Mensch sich den Gefahren 
dieser Reise aussetzt und seinen Weg durch das 
Unbekannte findet, 
kehrt er verwandelt zurück

 

(u.a. A. Wiese nach Antje Uffmann)

Verluste verkraften

 

Manche Verluste sind sichtbar, wenn jemand Geliebtes stirbt, wenn ich meine Heimat verliere. Manche Verluste sind beinahe  unsichtbar – wenn ich eine Fehlgeburt habe, wenn ich die Diagnose bekommen, dass mein Kind nicht gesund sein wird, oder ich selbst eine schwere Krankheit habe. Manche Verluste sind so „normal“ geworden, dass man sie kaum noch als solche wahrnimmt: Wenn meine Beziehung zu Ende geht, wenn ich meinen Arbeitsplatz verliere.

 

Wer einen Verlust erlitten hat – ganz  gleich, was es war, steht zunächst unter Schock, der Schmerz ist im Körper, im Gemüt spürbar. Nichts ist mehr so, wie es war. In solchen Lebenssituationen gerät einem die Welt aus den Fugen.

Ein Ort für die Gefühle der Trauer

Was dann folgt ist eine Reaktion, die eigentlich sehr heilsam ist: Wir trauern. Das ist jedoch in unserer Kultur gar nicht so leicht. Trauernde sind oft doppelt einsam – durch den Verlust und zusätzlich durch die Isolation, in die wir dann oft geraten. Trauernde brauchen besonderen Schutz. Oft  müssen wir das Trauern wieder lernen. Trauerbegleitung in der therapeutischen Praxis ist ein Ort, an dem Trauer sein darf.

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Im Hebräischen bedeutet das Wort Trost "weiter Raum". Es ist die Weite des Herzens, die Raum gibt für alle Gefühle.

Rituale für die Phasen der Trauer

Kennen Sie das? Mitmenschen, die sagen: »Nun hat es aber lange genug gedauert! Man muss sich auch wieder dem Leben zuwenden!« Oder eigene innere Stimmen: »Nun heul’ doch nicht schon wieder! Das ist nicht mehr normal!« Uns fehlen Stimmen, die sagen: »JA, DAS IST NORMAL!«

Mein Anliegen ist, Sie an jedem Tag des Jahres daran zu erinnern, dass Sie sich auf dem uralten Lehrpfad der Liebe befinden. Das Einzige, was es zu tun gibt, ist dranbleiben. In Kontakt mit den Gefühlen bleiben. Den Weg nicht fluchtartig verlassen, sondern ihn beschreiten. Das lernen wir in unserer heutigen Kultur nicht. Sie sind also eine Pionierin, ein Pio- nier. 

Theoretisch wissen wir, dass Trauer in Phasen verläuft. Wenn man den Prozess von außen betrachtet, kann man eine solche Entwicklung sehen. Steckt man hingegen mittendrin, fühlt es sich ganz anders an! Wechselhaft. Chaotisch. Erschreckend, ohne Sinn, ohne Struktur, einfach abgrundtief und dunkel.*

 

*Auszug aus meinem Buch "Mit meiner Trauer weitergehen - 365 Wege durch die Jahreszeiten des Lebens"

 

 

Gemeinsam nähern wir uns dem Schmerz – Mitgefühl und Verständnis für das, was Ihnen zugestoßen ist bildet die Grundlage der Trauerbegleitung. Wir laden Ihre Trauer in diesen Schutzraum ein und werden gute Gastgeberinnen für sie sein. Sanfte Bewegung und Entspannung bezieht auch den Körper ein. 

Sie können Gefühle durch Reden und Schweigen, Bilder und Musik, durch Stille und Berührungen, gemeinsam mit mir und allein erleben und ausdrücken – so wie es Ihnen entspricht. Sie können sich gehen lassen und zusammenhalten, so wie es gerade ist. Sie bekommen wertvolle Übungen und Rituale für Zuhause und erlernen Techniken, um in innere und äußere Balance zu kommen. Die Begleitung durch die Landschaften der Trauer bewirkt ein tieferes Verständnis dafür, was Ihre Trauer ist und welche Chancen für Sie persönlich in diesem Prozess liegen.

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Mit meiner Trauer weitergehen - 365 Wege durch die Jahreszeiten des Lebens. Ein Buch von Antje Uffmann

Heilungswege nach Krise und Verlust

Die Zeit nach einem Verlust ist eine Übergangsphase, bei der wir mit soviel Schmerz und Verzweiflung konfrontiert werden, dass wir ohne eine große Portion Selbstliebe nicht mehr weiterkommen. Tatsächlich ist diese kraftvolle Medizin auf dem Grund jeder Verlusterfahrung zu finden. Jede Krise kann eine Initiation sein, eine Pforte, die zu durchschreiten uns reif macht, Liebe spürbar macht. Dieses Wissen ist im alltäglichen Chaos schnell vergessen. In der Trauerbegleitung werden praktische Möglichkeiten einer neuen Umgangsweise mit uns selbst und der Trauer aufgezeigt. Die errungene Kraft der Selbstliebe ist Motor für alles, was wir im Leben geben und genießen wollen. Mit ihr  wird es möglich, ein neues Lebensufer zu betreten.

 

Zwei große Kräfte stehen uns Menschen zur Verfügung, unabhängig von unserer Herkunft oder unserem Glauben.

Die Erde mit ihrem Leben, den Pflanzen, Tieren, den Elementen und dem Wetter ist unser ältester und natürlichster Spiegel. Wir schauen dort hinein und sehen uns als Wesen, die mit einer größeren Ordnung verbunden sind.

Und der Kraftort, den wir Herz nennen. Von dort aus können wir die Verbindung aufnehmen, wir spüren Weite, hier entwi-ckeln sich Akzeptanz und Selbstliebe. Unser Herz klopft im Laufe des Lebens etwa dreimilliarden Mal von Innen bei uns an. Es erinnert uns mit jedem Schlag an die Fähigkeit zur Liebe und Heilung. In der Trauer führt der Weg direkt in das Geheimnis unseres Herzens hinein. 

Zwischen diesen beiden Kräften sind wir sicher gehalten und geführt. In dieser Ausrichtung wird es möglich, mit den schmerzhaften Gefühlen der Trauer in Kontakt zu bleiben. Es wird leichter, die Herausforderungen der Krise zu meistern und ihre Chancen zu ergreifen. *

 

*Auszug aus meinem Buch "Mit meiner Trauer weitergehen - 365 Wege durch die Jahreszeiten des Lebens"

 

 

Wie lange trauern? Trauerjahr, Reise durch die Trauerwelt, Mandala, Zeit heilt alle Wunden,Leben, Tod
Wir spüren, dass angesichts des Todes alle anderen Dinge bedeutungslos werden. Wie kostbar es ist, das Leben. Jetzt. Hier.

Eine Reise durch die Zeit- Trauer ist kein Kurztrip

 

Ich werde oft gefragt, wie lange die Reise dauert. Das kann ich natürlich nicht beantworten. Genauso könnte man fragen: Wie hoch ist eigentlich oben?(_) Jeder Mensch empfindet die Zeit anders. 

Es gibt gewisse Marksteine auf dem Weg durch die Zeit.

Jahrestage, das erste Weihnachtsfest oder Geburtstage, die man zum ersten Mal allein erlebt. Diese Tage sind wichtig, und Trauernde stellen fest, dass sich ihr Leben und die Art der Trauer von Jahresumlauf zu Jahresumlauf verändert.

Die Trauerwelt ist also nicht nur eine Landschaft, die sich wie ein großes Mandala-Labyrinth flach im Raum erstreckt, sondern sie ist auch eine Spirale, die sich durch die Zeit windet. Bei jedem wichtigen Jahresereignis haben wir wieder eine Runde auf der Bahn zurückgelegt. Wir sind zwar auf der nächst höheren Spiralebene, kommen aber scheinbar am gleichen Punkt wieder an. So werden uns viele Probleme, die wir vermeintlich schon längst gelöst haben, nach Jahren wieder begegnen. Es ist keine Wiederholung, denn wir haben uns im Lauf dieser Zeit weiterentwickelt, haben dazugelernt und können nun mit unserem gewachsenen Bewusstsein die Probleme von einem neuen Blickwinkel aus betrachten. Dennoch hinterlässt der Verlust in unserem Leben eine Bruchstelle, er markiert einen entscheidenden Wendepunkt, von dem aus alles Zukünftige ausgeht.

 

Ich stelle mir vor, dass wir im Laufe des Lebens einen inneren Stoff weben, der unsere eigenen Muster und Farben trägt. Durch einen schweren Verlust reißen viele Fäden des Lebensstoffes durch. Bei der Reise durch das Labyrinth der Trauer wird in jeder Seelenlandschaft ein zerrissener Faden aufgegriffen und wieder in das Lebensgewebe eingefügt. Diese Stelle im Lebensteppich bleibt sichtbar, und die Gefühle dieser Zeit sind auch nach vielen Jahren noch zu spüren. Es kann sein, dass eines Tages, wenn wir einen Blick zurückwerfen, gerade das dunkle Trauermuster mit dem verwebten Riss zum Zentrum unseres Lebensmandalas wird. Denn in dieser Zeit sind wir dem Brunnen in der Mitte des Lebens sehr nah gekommen und haben daraus geschöpft. Dadurch bekommt unser Leben eine Tiefe, die es vorher nicht hatte. Verletzungen, die geheilt werden, können zu inneren Kraftquellen werden.

 

Das Sprichwort »Die Zeit heilt alle Wunden« hat einen wahren Kern, weil uns die Zeit tatsächlich weiterträgt und das schmerzvolle Ereignis in immer fernere Vergangenheit rückt.

Aber die Zeit allein kann einen Riss im Lebensgewebe nicht heilen. Heilung ist ein langsamer Prozess, und deshalb erscheint es so, als wäre die Zeit der Initiator. Wer jedoch nur auf die Heilkraft der Zeit baut, webt seine Lebensfäden nicht weiter, und der Riss bleibt offen. So wie sich im Körper bestimmte Zellen um die Heilung kümmern, müssen auch in der Trauer die verletzten Gefühle versorgt werden. Für die Heilung der Wunde in der Trauer ist das Erleben der Gefühle und das Weitergehen, die Offenheit, entscheidend, nicht die verstrichene Zeit. Es kann passieren, dass wir noch nach vielen Jahren innerlich dem Verlust ganz nah sind und die Wunde noch so schmerzt wie in den ersten Tagen. Wenn wir uns jedoch in die Seelenlandschaften der Trauerwelt vorwagen, geschieht die Heilung in uns selbst. Für diesen Prozess darf man sich viel Zeit nehmen. Trauern ist kein »Kurztrip«, von dem wir nach zwei Wochen wieder in unseren normalen Alltag zurückkehren.

 

So kann man auch von der Reise durch das Trauerland sagen: Der Weg ist das Ziel. Das Ziel der Reise kann nicht eine baldige Rückkehr zum normalen Alltag sein. Wer das annimmt, wird sein Ziel nicht erreichen können, sondern in der Trauer stecken bleiben. Es ist nicht möglich, die Zeit zurückzudrehen, damit alles wieder so ist wie vorher. Trennungen, Abschiede und Verluste gehören wesentlich zum Leben. Trauern heißt, diese Tatsache zu akzeptieren und den Verlust anzunehmen. Darin liegt die Chance, etwas Wichtiges zu lernen. Das Ziel, das in der Trauer verborgen liegt, ist ein inneres Wissen.

 

Trauer gibt uns Gelegenheit, das innere Wissen von uns selbst zu erlangen. Sie konfrontiert uns mit der Saftlosigkeit der oberflächlichen Aktivität. Trauer zeigt uns durch die Gefühle, denen wir ausgeliefert sind, unseren inneren Menschen, unser Selbst. Wir spüren, dass angesichts des Todes alle anderen Dinge bedeutungslos werden. Wenn eines Tages die Stunde kommt, in der wir selbst von unserem Leben Abschied nehmen, lassen wir alle materiellen Dinge hinter uns. Wir trennen uns von unserem Körper. Wir müssen uns von Freunden und Familienmitgliedern verabschieden, von Träumen und Plänen, von Glück und Schmerz. Was dann noch zählt, ist der innere Mensch. Was über den Tod hinaus bleibt und Wirkung hat, ist Liebe. Trauer zeigt, was für dieses Leben wirklich wichtig ist: die Liebe, die wir geben und empfangen. Wer in der Trauer offen geblieben ist, wird diese Offenheit in das neue Leben mit hinein nehmen.*

 

* Auszug aus meinem Buch "In Deinen Spuren"

 

 

In deinen Spuren, Trauerkultur, Lebensmut,
In Deinen Spuren - mein Trauertagebuch

Eine unfaßbare Kraft - Quelle der Spiritualität

Mir helfen Bilder und Metaphern, wenn ich die unfaßbare kraft, die das Leben ist, begreifen will.

In einem winzigen Samenkörnchen steckt die Kraft für das Wachstum einer großen Pflanze. Kein wissenschaftliches Labor kann die Kraft bestimmen und isolieren, die das Korn keimen und wachsen lässt. Dennoch gibt es diese Kraft. Sie führt dazu, dass aus einem kleinen Samen ein großer Baum werden kann. Diese Energie der Entfaltung des Lebens liegt allem zu Grunde. In der Trauer wird diese Kraft benötigt. Sie ist in jedem Moment zu finden. Mit jedem Atemzug. Wir sind selbst diese Kraft. Mit jedem Pochen erinnert uns unser Herz daran, dass wir lebendig  sind. In unserer Kultur gibt es eine Tendenz, nach Aussen zu schauen und das Wesentliche dort zu suchen. Als Seelennahrung kann mir auf Dauer aber nur das dienen, was in mir selbst wächst. Es hilft nicht, ein Buch nach dem anderen zu konsumieren, sondern man muss die angebotene spirituelle Hilfe ausprobieren und im Alltag praktizieren. Dabei ist es unbedeutend, wie teuer oder populär ein Hilfsmittel gerade ist. Wichtig ist nur, ob es in mir wirkt und ob mir diese Wirkung guttut.

Kein anderer Mensch kann besser wissen, was für mich gut ist, als ich selbst. Alles, was von außen kommt, ist zunächst Äußeres. Es kann verinnerlicht werden, indem ich es anwende und probiere, ob es wirkt. Wirkliche Hilfe bekommen wir durch unser Inneres, wo die frische und immer wieder neue Präsenz des Lebens wirkt. Es gibt viele  Wege  zu meiner inneren Quelle. Die Lebenskraft, die wir dort schöpfen, ist der Ariadnefaden, der uns durch das Labyrinth der Trauer hindurchführt.*

 

*Auszug aus meinem Buch: In deinen Spuren

 


Bücher von Antje Uffmann