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Was ist Dir heilig?

 

Eine Frage, von der das Überleben der Erde abhängt. Und auch unsere persönliche Lebensqualität, in jeder Hinsicht. So heiß und wichtig, dass ich darüber seitenlang schreiben will. Die fruchtbare Frage zu Beginn jeder Therapie: Woran richtest Du Dein Leben aus? Was ist das Wichtigste? 

Ich habe mir diese Frage mit Anfang 20 sehr intensiv gestellt und irgendwann kam folgender Satz:

Ich möchte mit mir und dem Leben zutiefst einverstanden sein.

Ich möchte in Frieden sein. Mit dem wie ich bin, mit dem was ich tue. Mit dem, was das Leben mir schenkt und zumutet. Was ist es bei Dir? Gibt es Werte, die Dir heilig sind, die Du praktizierst, die Deine Wegweiser sind? Das sind wunderbare Forschungsfragen. Notwendig auch, in jeder Hinsicht, mehr denn je.Was leitet Dich? Woran orientierst Du Dich?

Mein Satz begleitet mich bis heute. Er hat sich in meine Seele eingewoben. Reiß mich aus dem Schlaf und frage mich: Antje, was ist das Wichtigste für Dich? Dann kommt der. Sofort. Er hat sich in mir entfaltet, hat mich als Navigator durch Lebensstürme geleitet. Es steckt viel drin. Wenn ich in der Tiefe mit mir einverstanden sein will, brauche ich Wahrhaftigkeit. Respekt vor der Wahrheit. Denn ich spüre sehr genau, wenn ich nicht einverstanden bin. Mir das einzugestehen und den Kurs zu korrigieren- das ist eine kraftvolle Praxis. Und wenn ich nicht nur mit mir, sondern mit dem Leben einverstanden sein möchte? Dann brauche ichAkzeptanz. Demut, auch. Das Leben gibt mir ständig Sachen, mit denen ich nicht einverstanden bin. Die mich herausfordern. Auf meinem eigenen spirituellen Weg komme ich gelegentlich ich in der Tiefe an, dort, wo das JA alles umfaßt, die Widerstände, den Schmerz, das Hadern, das Flüchten. 

Doch mit Anfang 20, als dieser Satz in mir auftauchte, da wusste ich nur: es ist ein gutes Gefühl, wenn ich einverstanden bin mit mir und dem Leben.Und ich merke, wenn es nicht so ist. Das Leben hat meinenLeitsatz, oft abgeklopft und heftig auf die Probe gestellt. Ich bin dafür im Nachhinein dankbar. Denn ich kann jetzt, da ich auf die 60 zugehe,feststellen, dass es bis heute Gültigkeit hat und mir Orientierung gibt. Ich will das immer wieder wissen: Bin ich gerade zutiefst einverstanden mit mir und meinem Leben? Wo sind die Stellen, an denen es hakt? Kann ich das ändern? Und dann dafür einstehen! Und für alles andere: Atmen. Weit werden, so weit, dass ich auch meine Begrenzungen mit hinein nehmen kann. Und Deine auch. Das ist wirklich eine gute Lebenspraxis. Wie ist es bei Dir? 

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